Podiumsdiskussion mit Vertreter_innen des Bündnisses zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus
Das Göttinger „27. Januar–Bündnis“ und seine jährliche Veranstaltungsreihe ist seit genau zwanzig Jahren dem Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus gewidmet. „Sie dürfen nicht vergessen werden“, heißt es in seiner Präambel. Ein Jahr nach dieser Gründung, 1998, tauchte der sog. „Nationalsozialistische Untergrund“ (NSU) endgültig ab und begann eine Anschlags- und Mordserie, die allein zehn Menschen das Leben kostete. Heute, 71 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, erleben wir eine rasante Diskursverschiebung nach rechts, so dass menschenverachtende Einstellungen immer selbstverständlicher zu Tage treten.
Auf unserer Podiumsdiskussion wollen wir Fragen nach praktischer Gedenkkultur nachgehen. Es soll darum gehen wie die deutsche (Mehrheits-) Gesellschaft im Zeitverlauf mit Trauer und Erinnerung an ihre Vergangenheit umging und umgeht. Welche Muster kollektiven Gedenkens lassen sich ausmachen, wenn es um das Vergegenwärtigen von Geschichte geht? Dazu wollen wir Akteure ganz konkret und praktisch nach ihren Gedenkkonzepten fragen und diese diskutieren. Wir fragen, in welchem Verhältnis das Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus und das an die Opfer des NSU stehen. Wie kann ein Prozess hin zu einer empathischeren Gedenkkultur angestoßen werden? Welche Mittel und Wege sollten private und öffentliche Gedenkinitiativen nutzen?
Eine Veranstaltung der Initiative Extrem Daneben und dem AStA der Universität Göttingen in Kooperation mit F_act (ehemals OLAfA)
im Rahmen des Bündnisses zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus Göttingen – 27.Januar.