„Triumph des guten Willens“

Filmvorführung in Anwesenheit des Regisseurs

Der vorerst letzte Teil der Reihe „Wie erinnern?“ setzt sich filmisch mit den Texten des Publizisten Eike Geisel (1945-1997) auseinander. Im Zentrum stehen Geisels Kritiken an der deutschen Erinnerungs­politik und seine These über die „Wieder­gutwerdung der Deutschen“. Texte Geisels aus den 1990er Jahren, u. a. über die Neue Wache und das Holocaust-Mahnmal in Berlin, kontrastieren die heutigen Bilder der beschriebenen Gedenk­stätten. Sie zeigen eine Normalität, die es eigentlich nicht geben dürfte.

Zudem analysieren ausführliche Interviews mit Alex Feuerherdt, Klaus Bitter­mann, Hermann L. Gremliza und Henryk M. Broder Geisels Thesen in Hinblick auf die gesell­schaftlichen Verhältnisse heute.

Von der politischen Biografie Eike Geisels ausgehend zeichnet Triumph des guten Willens ein Bild erinnerungs­politischer Debatten der letzten Jahrzehnte und fragt schließlich nach der Möglichkeit von Kritik in unmöglichen Zeiten.

Eike Geisel, der in den 1980er- und 1990er-Jahren zu den schärfsten Kritikern sowohl der Wieder­aufbereitung deutscher Vergangenheit als auch des deutsch-jüdischen Verbrüderungs­kitsches gehörte, löste durch seine Essays und Polemiken teils große Kontro­versen aus. Zudem betätigte er sich als Übersetzer und Herausgeber englischs­prachiger Texte Hannah Arendts und trat auch als Verfasser historischer Arbeiten, u. a. über das Berliner Scheunen­viertel und den Jüdischen Kulturbund, in Erscheinung.

Eine Veranstaltung im Rahmen des Bündnisses zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus Göttingen – 27.Januar.

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