Vortrag und Diskussion von und mit Kurt Grünberg (Sigmund-Freud-Institut, Frankfurt)
Die Erinnerungen von Zeitzeug*innen spielen eine bedeutende Rolle im Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus. Heute, fast 75 Jahre nach Ende der nationalsozialistischen Terrorherrschaft, können immer weniger Überlebende von ihren Erlebnissen berichten. Die Erinnerungen ihrer Nachkommen, Angehörigen und Freund*innen, sogenannten Zweitzeug*innen, erlangen dadurch eine neue, größere Bedeutung. Verändert sich das Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus, wenn uns nicht mehr die unmittelbaren Zeitzeug*innen berichten können? Und wie werden überhaupt Erinnerungen und die damit verbundenen extremen Traumata weitergegeben?
Dr. Kurt Grünberg arbeitet als Psychoanalytiker seit Jahrzehnten mit Überlebenden und ihren Angehörigen. Er forscht zu den psychosozialen Spätfolgen der Shoah und zur transgenerationellen Weitergabe von Erinnerungen und Traumata.
Eine Veranstaltung im Rahmen des Bündnisses zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus Göttingen – 27.Januar.